Konflikte sind etwas Gutes
Vielleicht ziehen Sie jetzt fragend eine Augenbraue hoch. Zurecht, denn wir müssen unsere Aussage über Konflikte noch etwas präzisieren:
Konflikte sind etwas Gutes, wenn sie konstruktiv ausgetragen werden.
Sind Sie jetzt mit dieser Aussage einverstanden? Ob Ja oder Nein, wir erklären Ihnen im folgenden Beitrag, wieso wir dieser Meinung sind, welche Konflikthaltungen und Konfliktarten es gibt und wie Sie es schaffen, private und berufliche Konflikte konstruktiv auszutragen.
Wie schätzen Sie Ihre Konflikthaltung ein?
KONFLIKTSCHEU
Von Konflikten lassen Sie die Finger, denn die kosten nur Energie, machen vieles kaputt und sind oftmals sowieso nicht lösbar. Würden Sie Konflikte anpacken, würde das nur die Gräben vertiefen.
KONFLIKTFÄHIG
Konflikte sind positiv, denn sie können uns bereichern: Sie überkommen Altes und Schlechtes und legen das Fundament für Weiterentwicklung. Wenn wir Konflikte positiv verstehen, dann bereichern sie uns.
STREITLUSTIG
Ich streite gern, denn das zeigt mir meine Lebendigkeit. Wir Menschen sind ohnehin nicht in der Lage, einen Konsens zu finden, deswegen setzt sich der oder die Stärkere durch. Nur daraus entsteht dann etwas Neues.
Haben Sie sich beim grünen Häkchen „konfliktfähig“ wiedergefunden? Das ist prima! Genau dahin möchten wir. Konfliktscheu und Streitlust sind keine Wege, um einen Konflikt konstruktiv auszutragen. Dabei sind wir nun auch bei dem „Konstruktiven“ an Konflikten: Es bedeutet, dass ein Konflikt zur Verbesserung oder Weiterentwicklung einer Sache oder einer Atmosphäre beiträgt. Dabei gibt es keine „abgehängten“ (weil konfliktscheue) oder „besiegten“ (weil Sieg beim Streit) Konfliktparteien, sondern die Konfliktparteien sind mit dem Kompromiss oder Ergebnis zufrieden, sodass sich die bereits genannte Verbesserung oder Weiterentwicklung einstellen kann.
Welche Konfliktarten gibt es?
Innere Konflikte und soziale Konflikte
Wollen wir einen Konflikt konstruktiv austragen, muss zunächst geklärt werden, um welche Art von Konflikt es sich handelt: In einem „inneren Konflikt“ geht es darum, dass Sie sich schwertun oder damit hadern, zwei Werte miteinander zu vereinbaren. Beispielsweise wollen Sie gesünder essen, ihre Leibspeisen sind aber allesamt sehr ungesund. Diesen Konflikt tragen Sie mit sich selbst aus.
Im Gegensatz dazu gibt es beim „sozialen Konflikt“ mindestens zwei Konfliktparteien, die mit einer Unvereinbarkeit im Denken, Fühlen, Wollen und Handeln konfrontiert sind, wie es der Konfliktforscher Friedrich Glasl definiert. Da sich eine Partei durch diese Unvereinbarkeit beeinträchtigt fühlt, kommt es zum Konflikt. Zuletzt gibt es die „strukturellen Konflikte“. In diesen liegt das Problem in der Struktur einer Sache: Beispielsweise kommt es zum Konflikt, da bei der Arbeitsorganisation ein Ablauf nicht funktioniert oder zu Beeinträchtigungen führt.
Erst denken – dann reagieren
Ist Ihnen klar, um welche Art von Konflikt es sich handelt, dann ist es zunächst wichtig, dass Sie sich Folgendes bewusst machen: Reagieren Sie auf einen Reiz (diejenige Sache, die sie stört) nicht unüberlegt. Machen Sie sich bewusst, dass es sich bei diesem Reiz um genau diesen Störfaktor handelt und wählen Sie dann bewusst Ihre Art und Weise, wie Sie auf diesen reagieren.
Zuletzt wollen wir Ihnen eine Methode (von vielen!) mitgeben, wie Sie einen Konflikt deeskalierend ansprechen können, wie Sie quasi auf die richtige Art und Weise in einem Konflikt laut werden. Natürlich hängt der Erfolg jeder Methode davon ab, wie Ihr Gegenüber reagiert – jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der- oder diejenige nicht angegriffen oder verletzt fühlt, größer, wenn Sie Ihr Konfliktgespräch bewusst führen. Probieren Sie einfach aus, ob die folgende Methode etwas für Sie ist.
Die SAG-ES-Formel:
Sichtweise schildern: Sagen Sie, was Ihnen im Verhalten des Gegenübers aufgefallen ist (Beispiel: Mir ist aufgefallen, dass du beim Autofahren immer sehr schnell fährst.“)
Auswirkungen beschreiben: Wie wirkt sich dieses Verhalten auf Sie aus? (Beispiel: „Wenn ich mit dir mitfahre, habe ich häufig Sorge, es könnte etwas passieren.“)
Gefühle benennen: Gehen Sie genauer auf Ihre Gefühle ein. (Beispiel: „Wenn ich weiß, dass du mich abholst und fährst, habe ich schon vorher große Angst, ins Auto zu steigen.“)
Erfragen der Sicht des anderen: Fragen Sie Ihren Gegenüber, wie er oder sie diese Situation sieht. (Beispiel: „Wie geht es dir dabei? Wie siehst du die Situation?“)
Schlussfolgerung ziehen: Was würden Sie sich wünschen? (Beispiel: „Könntest du dir vielleicht angewöhnen, etwas langsamer zu fahren?“)
Diese Methode kann Ihnen helfen, einen Konflikt konstruktiv auszutragen. Also: Sagen Sie es! Oder melden Sie sich bei uns, wenn Sie weitere Tools für ein erfolgreiches Konfliktmanagement lernen wollen. Denn in unseren Seminaren lernen Sie, Konflikte konstruktiv anzugehen oder auch so zu kommunizieren, dass diese erst gar nicht entstehen. NLP Techniken helfen Ihnen in dieser Hinsicht besonders. Informieren Sie sich also gern über unsere NLP Ausbildungen zum NLP Practitioner, NLP Master und NLP Trainer.