Wir unterscheiden zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation.
Intrinsische Motivation kommt aus uns selbst.
Extrinsische Motivation entsteht durch externe Faktoren.
Was ist intrinisische Motivation?
Diese entsteht aus Ihnen selbst. Sie üben beispielsweise eine Tätigkeit aus, weil Sie sie interessant finden, Sie Ihnen Freude und Spaß macht, Sie erachten sie als besonders sinnvoll, herausfordernd oder Sie entspricht Ihren Werten. Sie besitzen einen inneren Antrieb sich dieser Sache zu widmen.
Oftmals erkennen Sie intrinsische Motivation daran, mit voller Leidenschaft dabei zu sein, sich völlig der Aufgabe hinzugeben, Sie könnten sich stundelang mit ihr befassen. Sie brauchen keine Belohnung oder Bestätigung, das gezeigte Verhalten ist Belohnung genug.
Was ist extrinsische Motivation?
Sie widmen sich bei der extrinsischen Motivation einer Aufgabe, nicht um Ihrer selbst Willen, sondern, weil Sie von außen motiviert wurden. Externe Einflüsse können beispielsweise finanzielle Anreize wie Provisionen oder Beförderungen sein, Furcht vor einer Kündigung, der Zugewinn von Status oder die Erwartungen anderer Menschen, beispielweise Eltern, Vorgesetze etc.
Sie tun aus extrinsischer Motivation etwas, um ein Ziel zu erreichen. Um es an einem Beispiel deutlich zu machen: Ein intrinsisch motivierter Mensch wählt einen Beruf aus, der ihn interessiert, ihn erfüllt und an dessen verbundenen Aufgaben er Spaß hat. Ein extrinsisch motivierter Mensch richtet seinen Job nach den Verdienstmöglichkeiten aus oder nach den Beförderungsmöglichkeiten.
Beide Arten der Motivation existieren oftmals nebeneinander. Am besten ist es, beide Arten in Kombination zu verspüren: Sie üben einen Beruf aus, der Ihre Berufung ist, an dem Sie Freude haben und einen Sinn spüren. Gleichzeitig werden Sie ansprechend dafür bezahlt und haben eine gute Position.
„Werden Sie sich drüber bewusst, was Sie gut können und was Ihnen Spaß macht und finden Sie dann jemanden, der Sie dafür bezahlt.“
Wie kann man sich selbst intrinsisch motivieren?
Eins vorweg: Man kann nicht für alles intrinsisch motiviert sein. Es wird immer wieder Tätigkeiten geben, die einem mehr oder weniger Spaß machen. Um trotzdem motiviert bei diesen Aufgaben zu sein, helfen Ihnen diese vier Tipps:
Belohnung
Verbinden Sie eine unangenehme mit einer angenehmen Tätigkeit: Hören Sie beispielsweise bei der unliebsamen Steuererklärung einen spannenden Podcast oder Ihre Lieblingsmusik.
Pausen
Gönnen Sie sich regelmäßig Pausen: Aufgaben, zu denen Sie sich zwingen müssen, fallen Ihnen leichter, wenn Sie sich ab und zu einen Moment erholen können. Außerdem sind Sie erholter und folglich konzentrierter, wodurch Sie weniger Fehler machen. So können Sie auch gut große Ziele in kleine Unterziele unterteilen und können so schneller Erfolge feststellen, welche Sie wiederum motivieren.
Sinn
Stellen Sie sich bei jeder Aufgabe vor, welchen Sinn diese Tätigkeit für Sie hat. Vielleicht haben Sie gerade keine Lust einen E-Mail-Newsletter zu verfassen. Erkennen Sie aber den Sinn hinter dieser Tätigkeit, nämlich beispielsweise eine erhöhte Kaufbereitschaft Ihrer Kunden, dann fördert das Ihre intrinsische Motivation.
Fokussierung
In jeder Tätigkeit gibt es einen Teil, der Sie interessiert, an dem Sie Freude haben. Filtern Sie dies heraus und lenken Sie Ihren Fokus darauf. Um bei dem Beispiel E-Mail-Newsletter zu bleiben: Sie bilden sich gerne weiter und Sie lernen gerne neue Dinge? Perfekt! Fokussieren Sie sich auf die Recherchearbeit und den Benefit, dass Sie sich durch diese Tätigkeit weiterbilden können.
Wie kann man seine Mitarbeitenden intrinisch motivieren?
Empfinden Ihre Mitarbeitenden Sinn bei Ihrer täglichen Arbeit, fühlen Sie sich weniger gestresst, wohler und sehen möglicherweise den Beruf als Selbstverwirklichung. Sie als Unternehmer oder Ihr Unternehmen, Sie als Führungskraft oder Ihre Abteilung, profitiert von besseren Ergebnissen und höherem Engagement seitens Ihrer Mitarbeitenden.
- Überstunden? – Kein Problem, ich sehe einen Sinn darin.
- Weiterbildung in der Freizeit für die Firma? – Klar, dadurch kann ich meine Aufgabe besser erfüllen.
Hinterfragen Sie sich einmal selbst: Womit motivieren Sie Ihre Belegschaft?
Höheres Gehalt? Aussicht auf eine Beförderung? Lob und Anerkennung? Dann fokussieren Sie sich komplett auf die extrinsische Motivation Ihrer Arbeiternehmer und die intrinsische Motivation geht unter.
Mit diesen Tipps schaffen Sie es, die intrinsische Motivation Ihrer Belegschaft zu fördern:
Gewährleisten Sie eine angenehme Arbeitsatmosphäre und ein gutes Betriebsklima.
Dies gelingt Ihnen durch eine offene und wohlwollende Kommunikation (LINK), Mitarbeitergespräche (LINK) und regelmäßigen Besprechungen, in denen eine konstruktive Stimmung herrscht.
Übertragen Sie Verantwortung und Kontrolle für bestimmte Tätigkeiten und Gebiete.
So sind Sie als Unternehmer oder Führungskraft entlastet und befähigen gleichzeitig Arbeitnehmer, die sich weiterentwickeln möchten.
Verdeutlichen Sie den Sinn der Arbeit und der täglichen Aufgaben Ihrer Mitarbeiter.
Zeigen Sie Ihrer Belegschaft die Konsequenzen, welche Ihre Tätigkeiten haben, auf. Möglicherweise wird nicht nach dem zweiten bis vierten Klingeln das Telefon im Büro abgenommen, sondern erst nach dem zehnten Klingeln. Dadurch könnte der Anrufer verärgert werden, das Unternehmen verliert ihn als Kunden oder gewinnt ihn erst gar nicht als Neukunden. Dadurch entgeht dem Unternehmen ein Umsatz von 100.000€ und so weiter und so weiter. Sehen die Mitarbeitenden aber den Sinn hinter dem Abnehmen des Telefons spätestens nach dem dritten Klingeln, nämlich einen zufriedenen und begeisterten Kunden, der möglicherweise einen großartigen Umsatz bringt, werden Sie eher das gewünschte Verhalten zeigen.
Fordern und fördern Sie Ihre Belegschaft – ohne Sie zu über- oder unterfordern.
Führen Sie jährliche Mitarbeitergespräche, um die Gedanken, Gefühle, Ziele und Wünsche Ihrer Mitarbeitenden kennenzulernen. Darauf passen Sie die Förderung und Forderung Ihrer Mitarbeiter an.
Geben Sie Feedback zu Leistungen.
Eine Mitarbeiterin hatte ihr erstes Verkaufsgespräch allein und hat direkt einen großartigen Auftrag an Land gezogen? Loben und wertschätzen Sie sie und reflektieren Sie das Verkaufsgespräch mit Ihr gemeinsam. Vielleicht können Sie trotzdem noch einige Punkte besser machen oder Sie können etwas von ihr lernen.
Schaffen Sie ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld.
Das beginnt zum Beispiel bei unterschiedlichen Arbeitsmöglichkeiten: am höhenverstellbaren Schreibtisch im Sitzen oder im Stehen, in einem Konferenzraum, in dem Konferenzen im Gehen abgehalten werden, in einem Arbeitsraum mit bequemen Lounge-Möbeln und vielem mehr. Hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden frei und eigenverantwortlich handeln und entscheiden.
Sicherlich haben Ihre Mitarbeitenden den Expertenstatus bei ihren Themen. Nutzen Sie diesen und hören Sie die Vorschläge Ihrer Belegschaft an.